Bericht von Tobias Derksen über das Symposium "Viele Glieder - (K)ein Leib" vom März 2023
Anfang dieses Jahres fand das Symposium der Theologischen Beiträge zum Thema „Viele Glieder – (K)ein Leib“ in Schmerlenbach statt. Es war das erste Mal, dass ich auf einem Symposium war. Seit Oktober letzten Jahres studiere ich Theologie und dieses Symposium hat mir nochmals bewusst gemacht, warum ich es tue.
Ich muss sagen, dass ich im Vorhinein nicht wusste, was mich dort erwarten wird. Ein guter Freund und Mentor schickte mir Monate im Voraus einen Link, über welchen ich mich anmelden konnte. Nach Wochen des Wartens und nach ca. 5 Stunden Autofahrt war es endlich so weit: das Symposium sollte beginnen. Ich war etwas nervös, da ich wie gesagt nicht wirklich wusste, was mich erwarten wird, aber das Interesse an den Vorträgen und die Vorfreude auf interessante Gespräche nahmen mir die Nervosität.
Als wir in das Tagungszentrum hineintraten und so langsam mehr und mehr Leute hinzukamen, musste ich zunächst etwas ernüchtert feststellen, dass kaum eine Person in meinem Alter (21) da war. Später traf noch eine weitere Gruppe von Studenten ein, aber bei dem spannenden Programm hätte ich persönlich mehr interessierte Studenten erwartet.
Trotzdem fand man schnell sehr gute und interessante Gesprächspartner. Es waren viele Pastoren zugegen, die noch im Dienst sind und auch einige, welche schon in Rente sind. Obwohl wir uns im Alter unterschieden, hatten wir doch viel gemeinsam, wie unsere Leidenschaft für die Theologie. Schnell kam es zu sehr guten, tiefgehenden Unterhaltungen, bei denen man eine angenehme Wertschätzung des anderen spüren konnte.
Doch nicht nur die Begegnungen vor und nach den Vorträgen waren ein Vergnügen: Das Highlight waren die Vorträge! Als Student, der gerade erst sein erstes Semester hinter sich gebracht hatte, verstand ich nicht immer alles, aber ich wurde von anderen Teilnehmern mitgenommen und in einen regen Austausch geführt. Mich persönlich hat der Vortrag von Micheal Herbst besonders fasziniert. Das mag zum Teil an unserer gemeinsame Heimat liegen (Ich komme ursprünglich aus Bielefeld), aber hat definitiv mehr damit zu tun, dass sein Vortrags-Thema, die Gestaltung christlicher Gemeinschaft in unserer heutigen Zeit, mich seit den Einstieg in das Studium herumtreibt.
Einen Abend durften wir als Teilnehmer dann mitgestalten. Wir bekamen die Möglichkeit, eigene Themen vorzustellen und dann in Gruppen über diese zu sprechen. So entschieden sich mein Mentor, ein Freund und ich über russlanddeutsche Gemeinden zu referieren, da wir selbst Russlanddeutsche sind, und mit den anderen Teilnehmern darüber in den Austausch zu gehen. Dieser Abend ging mir besonders nahe, da uns viel Wertschätzung entgegengebracht wurde und sich eine Atmosphäre der Liebe einstellte.
Und tatsächlich waren dies genau die Worte, die ich gebrauchte, um einen Freund von mir dieses Symposium zu beschreiben. Es war eine unfassbar wertvolle Erfahrung und ich möchte jeden, der eine Leidenschaft für die Theologie hat, ermutigen sich für das nächste Symposium anzumelden und das mit eigenen Augen zu sehen – vor allem aber alle, die ihr das hier lest und euch im Studium befindet. Verpasst diese Möglichkeit nicht, denn neben den spannenden Vorträgen, dem guten Essen und dem schönen Ambiente habt ihr die Möglichkeit, mit gottesfürchtigen Männern und Frauen in den Austausch zu gehen, von ihnen zu lernen und eure Leidenschaft neu zu entfachen.